Dissertationsförderpreis 2021
Wir gratulieren dem dritten Preisträger des Dissertationsförderpreises des Münchner Fachanwaltstag IT-Recht e.V.!
Lars Eggersdorfer absolvierte seine juristische Ausbildung in München und promovierte anschließend berufsbegleitend am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb und der Ludwig-Maximilians-Universität bei Frau Professorin Annette Kur.
Fast jeder Deutsche dürfte jemanden in seinem Bekanntenkreis haben, der schon einmal wegen Filesharing abgemahnt wurde - oder sogar selbst Adressat einer Abmahnung gewesen sein. Solche Abmahnungen gibt und gab es auch in anderen Ländern, nirgends aber in einem Umfang wie in Deutschland. Woran liegt das? Hauptursache dürfte die umfangreiche Rechtsprechung von BGH und EuGH spezifisch zu diesem Komplex sein, die dem Abgemahnten vor Gericht regelmäßig eine Niederlage beschert, mit der Konsequenz hoher drei- bis vierstelliger Schadensersatzforderungen. Die meisten Abgemahnten vergleichen sich daher vorgerichtlich zu einem etwas geringeren Betrag.
Das macht solche Abmahnungen "lukrativ" - aber kann man das überhaupt so beschreiben? Schließlich dienen Abmahnungen der legitimen Verfolgung von Rechtsverletzungen. Nach einer technischen Einführung und deskriptiven Darstellung der Rechtslage untersucht die Arbeit des Preisträgers daher, ob es sich hierbei tatsächlich um eine reguläre Form der Abmahntätigkeit handelt oder ob sie qualitativ verschieden ist. Die Arbeit bejaht dies und zeigt die spezifische Natur eines solchen "Abmahnwesens" auf. Die rechtspolitische Kritik dieses Phänomens wird sodann durch eine Rechtsvergleichung sowie die dogmatische Untersuchung der Rechtsprechung der Obergerichte und der Gesetzgebung auf diesem Feld unterstrichen. Die Arbeit schließt mit einer Betrachtung der Entwicklungsmöglichkeiten de lege lata und de lege ferenda.
Sie ist bei den Elektronischen Hochschulschriften der Ludwig-Maximilians-Universität veröffentlicht und kann unter folgendem Link heruntergeladen werden: